STUDIUM Das Frühlingssemester 2020 neigt sich dem Ende zu. Wir haben viel gelernt: Nicht nur im Studium, sondern dass sich das Leben sehr schnell verändern kann. Ein Rückblick auf ein Semester, das es so noch nie gab, aber vielleicht bald Standard ist.
Für einige Studierende ging am 17. März ein Traum in Erfüllung. Anstatt sich am Morgen dem Pendlerstress auszusetzen, um pünktlich in der Lernveranstaltung zu sein, hiess es: online Unterricht zu Hause. Im besten Fall waren sogar die Vorlesungen jederzeit online abrufbar, um dann zu lernen, wenn man motiviert ist. Für die Einen eine lang ersehnte Entwicklung. Für andere war es eine Horrorvorstellung. Wie sollte das bloss funktionieren? Sowohl technisch wie auch vom Selbstmanagement her.
Papierlos heisst noch lange nicht digital
Die Entwicklung erwischte auch die Hochschule eher auf dem falschen Fuss. Zwar hatte man im letzten Jahr den Unterricht auf papierlos umgestellt, aber die Didaktik war in vielen Fällen klar immer noch auf einen Präsenzunterricht ausgerichtet. Erschwerend kam hinzu, dass viele Module entweder zum ersten Mal überhaupt oder erst zum zweiten Mal stattfanden. Also zum Teil noch nicht erprobte Konzepte. Die Ausgangslage hätte also besser sein können. Was sich jedoch gezeigt hat: Viele Dozierende nahmen diese Herausforderung an und bewiesen, dass sie flexibel auf Veränderungen reagieren können, wenn es verlangt ist.
Chancen nutzen
Diese Krise hat gezeigt, technisch ist vieles möglich. Jetzt gilt es Mut zu zeigen und zu prüfen, welche Module sich für ein reines E-Learning eignen, für welche sich eine Mischung anbietet und für welche eine Präsenzveranstaltung unverzichtbar ist. Es wäre wünschenswert, wenn die Chance für diesen Diskurs von der Hochschulleitung, den Modulverantwortlichen wie auch von den einzelnen Dozierenden ergriffen wird, um die Weiterentwicklung der Hochschulbildung voranzutreiben.
Autor: Dominic Karrer
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